Autorin: Lena Neumann
Vor kurzem wurden Daten dazu von einer deutschen Forschungsgruppe veröffentlicht, die die Sterblichkeitsrate aller deutschen Olympiateilnehmer der Jahre 1956 bis 2016 (insgesamt 6066) mit der der Gesamtbevölkerung vergleicht. Die Überschrift des Papers lautet „Jung stirbt, wen die Götter lieben?“, denn es wurde herausgefunden, dass Leistungssportler, die bei Olympia teilnahmen, früher sterben als der Durchschnitt. Dabei scheint auch wichtig zu sein, wie erfolgreich man bei Olympia abgeschnitten hat. Goldmedaillengewinner haben demnach ein höheres Sterberisiko als Silber- oder Bronzemedaillengewinner und andere Teilnehmer.
Außerdem kann man einen Unterschied zwischen Teilnehmern aus West- und Ostdeutschland erkennen. Die Sterblichkeit der westdeutschen Teilnehmer ist über die Jahre und die verschiedenen Generationen hinweg immer höher als die der Gesamtbevölkerung. Bei ostdeutschen Teilnehmern ist sie hingegen in der Altersgruppe zwischen 35 und 64 bis zum Jahre 1994 niedriger als der Durchschnitt und erst ab 1995 überdurchschnittlich. In der jüngeren Altersgruppe (15 bis 34 Jahre) liegt sie wie in Westdeutschland immer über der der Allgemeinbevölkerung. Insgesamt liegt die Sterberate also ab 1995 in Deutschland deutlich über dem Durchschnitt. Genaue Gründe dafür werden allerdings nicht genannt.
Solche Studien gibt es nicht nur für Olympia, sondern es wurde in Deutschland zum Beispiel schon einmal eine ähnliche Studie mit 812 Fußballnationalspielern aus den Jahren 1908 bis 2006 durchgeführt, die auch eine erhöhte Sterblichkeit der Fußballer festgestellt hat. Je früher die Fußballer in der Nationalmannschaft anfingen, desto größer wurde ihr Risiko eines frühzeitigen Todes.
Diese Ergebnisse werden wahrscheinlich noch zu größeren sportpolitischen Diskussionen führen und es stellt sich die Frage, welche Maßnahmen man treffen kann, um Leistungssportler vor der erhöhten Gesundheitsgefahr zu schützen.